JA zum MEISTER!

 Die EU-Kommission versucht mit dem Argument der europäischen Einheitlichkeit und gemeinsamer Standards immer wieder, sich in nationale, regionale und lokale Angelegenheiten einzumischen. Das jüngste Beispiel hierfür ist die Infragestellung des Meisterbriefes und dessen Bedeutung für die unternehmerische Selbständigkeit im deutschen Handwerk, die zugleich auch Auswirkungen auf die Duale Ausbildung haben würde.

Die Erfurter Handwerkskammer wehrt sich zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks gegen diese „Liberalisierung ohne Not“.
Kammerpräsident Stefan Lobenstein: „Entscheidungen vom Kommissionstisch beim dualen Bildungssystem wecken beim Handwerk Unbehagen. Einerseits gilt das duale Ausbildungssystem als beispielgebend, andererseits steht aktuell das Herzstück, der Meisterbrief, unter Beschuss.“ Gegen die Qualifikation an sich habe Brüssel nichts, heißt es. Hinterfragt wird indes, ob der Meisterbrief noch für den Berufszugang und für die Ausbildung notwendig ist.
Lobenstein: „Für uns als Handwerker steht fest: Ja, der Meisterbrief ist notwendig! Denn er steht für höchste Qualität und Zukunftsfähigkeit. Der Meisterbrief und die duale Ausbildung sind das Fundament der deutschen Wirtschaft. Deswegen sagen wir Ja zum Meister!“
Und die Handwerkskammer Erfurt geht noch einen Schritt weiter. Mit ihrer Postkartenaktion ab Mai, angelehnt an die Initiative der Handwerkskammer Ulm, bekennen sich die Unterzeichner auch zum "Ja zur dualen Ausbildung!" und "Ja zum Handwerk!"
„Wir wollen damit zeigen, wie fest verankert Meister, duale Ausbildung und Handwerk sind und dass sie das Vertrauen der Menschen genießen“, erläutert der Präsident und ruft alle Handwerker sowie Unterstützer des Handwerks auf: „Geben Sie uns Ihre Stimme! Wir schicken alles gemeinsam nach Brüssel und zeigen damit, wie allgegenwärtig und stark das Handwerk ist.“

Das Handwerk hat in Thüringen eine feste Basis. Die Handwerkskammer Erfurt setzt sich für die Interessen des Handwerks, der Betriebe, Beschäftigten und Lehrlinge ein. Um die Interessen der Handwerker künftig noch besser vertreten zu können, muss die Handwerkskammer Erfurt in der Lage sein zu belegen, wie stark die Handwerker in Nord- und Mittelthüringen tatsächlich sind. Deswegen wird es im zweiten Quartal 2014 eine Befragung unter allen Mitgliedsbetrieben geben. Mit den Ergebnissen soll dann untermauert werden, wie groß tatsächlich die Bedeutung der vielen tausend Handwerksbetriebe für Region, Wirtschaft und Gesellschaft ist und dass es sich lohnt, für den Meister, die duale Ausbildung und das Handwerk zu kämpfen!