Rainer Müller
Rainer Müller

Langjähriger Erfurter Kreishandwerksmeister ist gestorbenHandwerk trauert um Rainer Müller

Vor knapp einem Jahr übergab er das Zepter des Kreishandwerksmeisters der Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen an seinen Nachfolger. Obermeister der Elektroinnung Mittelthüringen blieb er; bis zu seinem Tod. Am 31. Januar ist Rainer Müller gestorben.

Aus der Handwerksorganisation war der agile Elektrotechniker mit Diplomabschluss nicht wegzudenken. So lang es ging engagierte sich der 69-Jährige für sein Handwerk und das Handwerk insgesamt.

„Mit Rainer Müller endet eine Ära. Er prägte maßgeblich unser Handwerk in Thüringen mit. Sein Tod trifft uns alle, die wir uns für das Handwerk einsetzen“, so Kammerpräsident Stefan Lobenstein. Für die Handwerkskammer Erfurt engagierte sich Müller von 1996 bis 2011 in der Vollversammlung.

Rainer Müller war es auch, der im November 1990 die Idee hatte, die Kreishandwerkerschaft Erfurt zu gründen. 23 Jahre als Kreishand-werksmeister sollten folgen, voller Energie, Tatendrang und Durchsetzungsvermögen. Aus der Erfurter Kreishandwerkerschaft und den Kreishandwerkerschaften Ilmenau und Arnstadt formte er 1995 die Kreishandwerkerschaft Erfurt-Ilmkreis. Es folgte 2008 der Zusammenschluss mit der Kreishandwerkerschaft Weimarer Land zur Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen. Damit entstand die größte Kreishandwerkerschaft Thüringens mit einer beeindruckenden Bilanz: Rund 2.000 Betriebe gehören heute zur Kreishandwerkerschaft, die in 31 Innungen organisiert sind. Außerdem werden die Geschäfte für drei Handwerksverbände geführt. Oberstes Credo seiner Amtszeit war stets die Einheit im Handwerk und die Kreishandwerkerschaft als Dienstleister für die Mitgliedsbetriebe. So gibt es seit 20 Jahren eine eigene Inkassostelle bei der Kreishandwerkerschaft.

Und er war ein Kämpfer. So prangerte er auch in seinem Amt als Landesinnungsmeister des Thüringer Landesinnungsverbandes der elektro- und informationstechnischen Handwerke, den er 2011 mit den sächsi-schen Berufskollegen fusionierte, über Jahre den mangelhaften Schutz der Handwerker gegenüber zahlungsunwilligen Auftraggebern an. Immer wieder legte er in Diskussionen mit Politikern den Finger in die Wunden und mahnte Veränderungen und Reformen zugunsten vor allen der vielen kleinen Handwerksbetriebe an. Seinen letzten Kampf hat er nun verloren.