Bei der dritten Auflage des Formats wurde deutlich, wie traditionelle Handwerksbetriebe von moderner Technologie profitieren können.
Wohin die Zukunft des Handwerks führt: Handwerksfestival „Meister trifft Maschine“ zeigt Betrieben neue Potenziale
04. Dezember 2025
Wenn traditionelle Handwerkskunst auf moderne Technologie trifft, entsteht Innovation. Das zeigte das Handwerksfestival „Meister trifft Maschine“, das in diesem Jahr im Kontor Erfurt stattfand, eindrucksvoll. Nach erfolgreichen Veranstaltungen in den Jahren 2023 und 2024 hat sich das Format zu einem wichtigen Treffpunkt entwickelt, an dem die Handwerkskammer Erfurt Thüringer Handwerksbetriebe, Technologieanbieter und Experten zusammenführt, um die neuesten Trends zu demonstrieren, Chancen der zukunftsweisenden Entwicklungen sichtbar zu machen und etwaige Vorurteile abzubauen.
In seiner Eröffnungsrede betonte der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein, die Bedeutung dieser Entwicklungen: „Automatisierung und Digitalisierung sind zentrale Zukunftsthemen für alle Gewerke. Unser Anspruch ist es, Brücken zu bauen – zwischen Meistertradition und moderner Technologie und zwischen Neugierigen und Erfahrenen. Wir möchten zeigen, dass Digitalisierung nicht ersetzt, sondern stärkt: wie sie entlastet, neue Möglichkeiten schafft und das Handwerk für junge Menschen attraktiv hält.“
Praxisnah und verständlich
Inhaltlich eingestimmt wurden die Besucher durch die Keynote „KI im Mittelstand – Evolution trifft Algorithmus: Warum menschliche Verhaltensmuster für KI riskant sind“ von Martin Talmeier, KI-Trainer im Mittelstand-Digital Zentrum Berlin. Passend dazu lag der Schwerpunkt der Veranstaltung darauf, wie künstliche Intelligenz im Handwerk bereits heute sinnvoll eingesetzt werden kann.
Die Gäste erfuhren, wie KI etwa die Kundenkommunikation vereinfacht, indem sie Anfragen schnell, zuverlässig und verständlich beantwortet. Demonstriert wurde zudem, wie digitale Assistenten die Angebotserstellung und das Aufmaß – im Büro wie auf der Baustelle – beschleunigen. Auch das strukturierte Aufbereiten von Wissen im Betrieb wurde als großer Vorteil moderner Tools hervorgehoben. „Nicht jeder Betrieb braucht High-End-Lösungen, aber jeder kann durch einfache digitale Werkzeuge Zeit sparen, Fehler reduzieren und professioneller auftreten“, betonte Lobenstein.
Schweißroboter im Betriebsalltag
Ein anschauliches Beispiel für innovative Technikanwendungen lieferte Metallbau Zacher. Das Unternehmen aus Erfurt sprach über den Einsatz eines Schweißroboters im Betriebsalltag – ein Schritt, der nicht nur Effizienz und Präzision steigert, sondern auch das Berufsbild sowohl für junge Menschen als auch erfahrene Mitarbeiter attraktiver macht.
Neben KI rückte das Festival weitere Schlüsseltechnologien in den Mittelpunkt. Vorgestellt wurde, wie Exoskelette körperlich belastende oder monotone Tätigkeiten erleichtern und dadurch die Gesundheit der Beschäftigten und die Produktivität im Betrieb verbessern können. Robotersysteme zeigten, wie präzise und effizient moderne automatisierte Fertigung ablaufen kann – vom Schweißen bis zum Schleifen oder Polieren.
Von der Theorie zur Praxis
In mehreren Workshops konnten die Besucher KI-Anwendungen, Exoskelette, Robotik und AR/VR-Technologien selbst ausprobieren und individuelle Fragen klären. Die zweite Workshop-Runde fand direkt an den Ständen der Aussteller statt – ein direkter Einstieg von der Theorie in die unmittelbare Praxis.
Ein Video folgt hier in Kürze.
Martin Talmeier, KI-Trainer im Mittel-stand-Digital Zentrum Berlin, hielt die Keynote der Veranstaltung.
Exosklette unterstützen Handwerker bei körperlich schwerer Arbeit. Beim Handwerksfestival „Meister trifft Ma-schine“ konnte die Technik getestet werden.