
Insgesamt hat die Handwerkskammer Erfurt 136 junge Handwerkerinnen und Handwerker in den Gesellenstand erhoben.
Vom Lernen zum Gestalten: Handwerkskammer Erfurt feiert 136 neue Gesellinnen und Gesellen
01. September 2025
Die Zukunft des Handwerks in Nord- und Mittelthüringen hat viele neue Gesichter bekommen: In einer festlichen Feierstunde am heutigen Montag (01. September 2025) hat die Handwerkskammer Erfurt 136 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus insgesamt fünfzehn Gewerken in den Gesellenstand erhoben. Mit dem Gesellenbrief in der Hand beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt – vom Lernenden zum Gestaltenden, voller Chancen, Möglichkeiten und Verantwortung.
In seiner Festrede würdigte Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, die Leistungen der jungen Fachkräfte, die sich in den vergangenen Jahren nicht nur neues Fachwissen angeeignet, sondern auch Durchhaltevermögen und Kreativität, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein bewiesen haben. „Jeder einzelne von Ihnen steht für ein Stück Zukunft – für das Handwerk, die Wirtschaft und die Region. Mit dem Gesellenbrief in der Hand öffnen sich Ihnen viele Wege. Sie können Berufserfahrung sammeln, sich weiterqualifizieren, Verantwortung übernehmen, ein eigenes Unternehmen gründen oder sich ehrenamtlich engagieren“, betonte Stefan Lobenstein.
Sein Dank galt auch den Ausbildungsbetrieben, Meisterinnen und Meistern, Lehrkräften, Prüferinnen und Prüfern, Eltern und Familien, die die Auszubildenden über die Lehrzeit hinweg begleitet haben. Mit Petra Greßler, Lehrervertreterin im Abschlussprüfungsausschuss Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Fleischerei, und Annett Roeser, Lehrervertreterin im Gesellenprüfungsausschuss Maßschneider, wurden zwei verdienstvolle Prüferinnen, die nach langjährigem Engagement aus dem Ehrenamt ausscheiden, mit der Ehrenurkunde der Handwerkskammer Erfurt gewürdigt.
136 Gesellen aus 15 Gewerken
Insgesamt hatten 157 Lehrlinge an der Ausbildungs- und Gesellenprüfung der Handwerkskammer Erfurt teilgenommen, 136 von ihnen haben sie erfolgreich bestanden. Die fünfzehn Gewerke sind ein Spiegel der Vielfalt und Zukunftsfähigkeit des Handwerks in Nord- und Mittelthüringen. „Von Automobilkauffrau über Fahrzeuglackierer und Informationselektroniker zu Trockenbaumonteur: Jeder Beruf ist ein Puzzlestück, das zu unserem Alltag, zu unserem Leben, zum großen Ganzen unserer Gesellschaft beiträgt“, führte Stefan Lobenstein weiter aus.
Besonderen Applaus erhielt Justus Alfred Kämpfe aus Possendorf (Weimar). Der 21-Jährige, der seine Ausbildung zum Metallbauer in der Bennert GmbH aus Klettbach mit der Punktzahl 88,11 abgeschlossen hat, wurde als Bester des gesamten Jahrgangs ausgezeichnet. „Ich war sehr überrascht und bin gleichzeitig sehr glücklich, vor allem über den Bildungsgutschein, der mit der Auszeichnung einhergeht. Er hilft sehr, gerade weil ich meine Meisterausbildung direkt anschließe“, sagte er.
Auch die besten Gesellinnen und Gesellen aus zwölf weiteren Gewerken wurden ausgezeichnet. Zwei der Geehrten haben sich durch ihre Leistungen direkt für ein Weiterbildungsstipendium der „Begabtenförderung berufliche Bildung“ der Bundesregierung qualifiziert. Damit stehen ihnen alle Wege offen – bis hin zum Meisterbrief oder eigenen Unternehmen.
Tradition mit Symbolkraft
Wie tief das Handwerk in der Gesellschaft verwurzelt ist, zeigte das traditionsreiche Ritual der Gesellenfreisprechung: Zwölf Kerzen wurden entzündet – vier von einer Bäckerin für leibliches Wohlergehen, vier von einem Zimmermann für ein sicheres Zuhause und vier von einem Schornsteinfeger für Glück auf allen Wegen. „Dieses Ritual macht sichtbar, was Handwerk im Kern bedeutet: Es ist weit mehr als ein Beruf, den man erlernt. Handwerk stiftet Lebensqualität, es schenkt Sicherheit und Wohlergehen und trägt ein Stück Geborgenheit über Generationen hinweg“, so Lobenstein.
Metallbauer Justus Alfred Kämpfe wurde als bester Geselle des gesamten Jahrgangs ausgezeichnet.
Mit Petra Greßler (links) und Annett Roeser wurden zwei verdienstvolle Prüferinnen gewürdigt, die nach langjährigem Engagement aus dem Ehrenamt ausscheiden.