Die Vertreter des Thüringer Bäcker- und Fleischerhandwerks im Gespräch mit dem Ministerpräsident v.l.: Celestina Brandt, Helgard Anding, Bodo Ramelow, Thomas Hönnger, Manuela Lohse, Mario Gräfe, Lohse, Michael Möbius
LIV des Fleischerhandwerks Thüringen e.V.
Die Vertreter des Thüringer Bäcker- und Fleischerhandwerks im Gespräch mit dem Ministerpräsident v.l.: Celestina Brandt, Helgard Anding, Bodo Ramelow, Thomas Hönnger, Manuela Lohse, Mario Gräfe, Lohse, Michael Möbius

Sorgen und Nöte ausgesprochen

Die Energiekosten werden viele Bäcker- und Fleischereibetriebe an den Rand ihrer Existenz treiben – diese düstere Prognose bekam Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kürzlich von den Innungsobermeistern des Lebensmittelhandwerks zu hören. „Mit dem Untergang eines jeden Betriebes wird Thüringen nicht nur einen Lebensmittelversorger, sondern auch ein großes Stück Wissen und Tradition verlieren.“ So eindringlich schilderte Thomas Hönnger, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Fleischerhandwerks Thüringen e.V., bei einem gemeinsamen Gespräch das aktuell größte Problem der Branche. Auf die schriftliche Darlegung der Sorgen und Nöte des Lebensmittelhandwerks im Oktober hatte er eine Einladung in den Thüringer Landtag erhalten. „Der Austausch erfolgte in einer sehr konstruktiven Form. Ministerpräsident Ramelow erläuterte uns den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Stand der Bundeshilfen, die am Folgetag beschlossen wurden“, so Hönnger.

Auch die Vertreter des Bäckerhandwerks, die die gleichen Herausforderungen plagen, holte er ins Boot. Gemeinsam stellten sie eine Reihe von Forderungen an die Landespolitik – allen voran die Verlässlichkeit und Kalkulierbarkeit der Energieversorgung. „Da die energieintensiven Handwerke jede Kilowattstunde benötigen, müssen bundesweit Kernkraftwerke weiter laufen und Kohlekraftwerke ans Netz gehen, auch noch im kommenden Jahr“, waren sich die Vertreter des Handwerks einig. Außerdem sprachen sie die Themen Strom- und Gaspreisdeckel, Härtefallregelungen und Dekarbonisierung an.

Ministerpräsident Ramelow versicherte den Handwerkern, dass er gegenüber der Bundesregierung auf Eile dränge bei der Umsetzung der Lösungen. Zudem sprach er sich dafür aus, dass Härtefälle durch die Landesregierung schnell und unbürokratisch beurteilt – und mit Hilfe des Sondervermögens in Höhe von 407 Millionen Euro unterstützt werden sollen. Dabei stellte er eine enge Zusammenarbeit mit den Innungsverbänden in Aussicht. „Unserer Bitte, sich beim Bund dafür einzusetzen, dass für Förderungen im Fleischerhandwerk aufgrund des hohen Wareneinsatzes die Drei-Prozent-Grenze des Energieverbrauchsanteils am Umsatz abgesenkt wird, will der Ministerpräsident nachkommen“ so Hönnger.