Freuen sich auf die Fahrten mit dem E-Auto: Malermeister Frank Schieck und Frank Eichhorn.
Freuen sich auf die Fahrten mit dem E-Auto: Malermeister Frank Schieck und Frank Eichhorn.

E-Mobilität im Handwerk unter der LupeErfurter Handwerksbetriebe testen Elektro-Fahrzeug

Das Elektrofahrzeug der Handwerkskammer Erfurt tourt jetzt durch Erfurt. Die Malerfirma Schieck übernahm das Fahrzeug und wird es in den kommenden zwei Wochen im Praxiseinsatz testen.

Anschließend wechselt es zu weiteren Mitgliedsbetrieben der Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen. Das E-Auto wird insgesamt drei Monate im Raum Erfurt unterwegs sein. Es folgt dann der Einsatz in Nordthüringen.

Das Fahrzeug tourt insgesamt zwei Jahre im Rahmen eines Forschungsprojektes durch die Lande. Ziel ist, die Praxistauglichkeit von Elektrofahrzeugen für Handwerksbetriebe auszuloten. Mit den Ergebnissen aus diesem Modellprojekt sollen Beratungshilfen entstehen, mit denen Handwerksbetriebe die Einbindung von Elektrofahrzeugen in ihren Fuhrpark unter betriebswirtschaftlichen und ökologischen Aspekten besser einschätzen können. Die wissenschaftliche Betreuung des Projektes erfolgt durch der Fachhochschule Erfurt. Dort werden beispielsweise die durch einen speziellen Bordcomputer gesammelten Daten ausgewertet.

Seit Anfang des Jahres ist der Kangoo ZE (Null Emission) von Renault bereits im Einsatz für die Handwerkskammer Erfurt und wird in erster Linie im Stadt- und Regionalverkehr genutzt. In Zusammenarbeit mit den Kreishandwerkerschaften wechselt das Auto regelmäßig die Betriebe, so dass umfangreiche Erfahrungen gesammelt werden können.

Die letzten drei Monate testeten Betriebe der Kreishandwerkerschaft Weimar-Sömmerda das Fahrzeug. Wie Wolfgang Dietrich, Innovationsbeauftragter der Handwerkskammer Erfurt erklärte, seien die Firmen überwiegend zufrieden mit dem Fahrzeug. Die relativ geringe Reichweite und der höhere Anschaffungspreis gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselbetrieb würden jedoch weiterhin die Kaufentscheidung vieler beeinflussen.
Bei der Auswahl der Betriebe wird Wert darauf gelegt, dass alle Handwerksbranchen vorkommen. Damit können die unterschiedlichen Nutzungsbedingungen gut getestet werden. Nach der Malerfirma von Frank Schieck wird das Auto von einem Metallbaubetrieb, einem Gebäudereiniger, einem Kfz-Betrieb und zwei Elektrofirmen gefahren.

Das Projekt mit Titel „Modellprojekt zur Ermittlung der Eignung und Wirtschaftlichkeit eines Elektrofahrzeugs im Betriebsfuhrpark von Handwerksbetrieben“ wird vom Thüringer Verkehrsministerium und dem Bund mit rund 60.000 Euro gefördert.