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Handwerkerbonus-Kürzung für mehr Investitionen in die Gebäude-Energieeffizienz?

Um Schwung in die energetische Gebäudesanierung zu bringen, will die Bundesregierung Investitionen steuerlich fördern. Damit es für den Bund bezahlbar bleibt, soll dafür offenbar der Handwerkerbonus gekürzt werden. Eine entsprechende Meldung wurde heute in verschiedenen Medien verbreitet. Handwerkerrechnungen mit einem Anteil der Arbeitskosten von weniger als 300 Euro sollen demnach künftig nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden können, heißt es. Beträge zwischen 300 und 1200 Euro sollen weiterhin steuerlich absetzbar bleiben.
Im Gespräch seien steuerliche Erleichterungen bei der energetischen Gebäudesanierung von rund einer Milliarde Euro. Ursprünglich wurde der Handwerkerbonus zur Bekämpfung der Schwarzarbeit eingeführt.

„Wir fordern schon lange, die energiepolitischen Ziele nicht allein mit einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien sondern insbesondere auch durch mehr Anstrengungen bei der Steigerung der Energieeffizienz im und am Gebäude zu erreichen. Die Politik hat aber beim Thema Energieeffizienz lange geschlafen“, erklärt Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt. Dass offenbar die steuerliche Förderung von Investitionen in die Energieeffizienz auf Kosten des Handwerkerbonus´ eingeführt werden soll, sieht Malcherek indes kritisch. Der Handwerkerbonus sei eine Maßnahme gegen Schwarzarbeit und umfasse deutlich mehr haushaltsnahe Tätigkeitsgebiete des Handwerks als jetzt die Steigerung der Energieeffizienz. Die Bundesregierung sollte die steuerlichen Investitionsanreize nach dem Prinzip „sowohl als auch“ statt „entweder oder“ gestalten.
Am Mittwoch will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel seinen „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ vorstellen.

Das Handwerk geht in Sachen Energieeffizienz im Mittelstand selbst mit gutem Beispiel voran. 61 Prozent der Handwerksbetriebe in Deutschland betrachten laut KfW die Einsparung von Energiekosten als wichtiges Thema (Gesamtmittelstand: 45 Prozent). Entsprechend hoch ist der Anteil der Unternehmen, die praktisch handeln: 48 Prozent, also nahezu die Hälfte aller Handwerksbetriebe, haben zwischen 2011 und 2013 Maßnahmen zur Energiekosten-einsparung durchgeführt oder geplant.

Am 3. Dezember hat das Bundeskabinett mit dem ersten Fortschrittsbericht zur Energiewende, dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) und dem Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 weitreichende energiepolitische Beschlüsse gefasst.

Lesen Sie auf der Internetseite des Bundeswirtschaftsministeriums dazu mehr.





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