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Konjunkturbericht Frühjahr 2019Plus beim Umsatz, Fachkräfte fehlen

Den Handwerksbetrieben in Nord- und Mittelthüringen geht es gut. „Die Geschäftslage ist weiterhin ausgezeichnet“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein, bei einer Pressekonferenz. Aktuell berichten die Unternehmen der Region von einem leichten Plus beim Umsatz und steigenden Auftragsreichweiten. Fehlende Fachkräfte bleiben derweil der größte Engpassfaktor. Das ist das Ergebnis des Konjunkturberichts für das Frühjahr 2019, der heute präsentiert wurde. Die Handwerksbetriebe werden zwei Mal jährlich zu ihrer Lage, aber auch ihren Erwartungen befragt.

Das Stimmungsbarometer des Handwerks im Kammerbezirk Erfurt stabilisiert sich auf einem ausgezeichneten Niveau. 94 Prozent der befragten Handwerksbetriebe zeigen sich mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. Damit trotzt das Handwerk den zuletzt leichten Eintrübungen der Gesamtwirtschaft. Die stärksten Impulse der aktuell sehr guten Konjunkturlage stammen aus dem Bauhauptgewerbe und dem Ausbaugewerbe, welche von den anhaltend hohen privaten und öffentlichen Investitionen profitieren. 98 Prozent der Branchenbetriebe sind zufrieden mit der eigenen Geschäftslage. Eher zurückhaltend startete das Kraftfahrzeuggewerbe ins Jahr 2019.

 Rekordniveau erreicht

Die Betriebsauslastung liegt branchenübergreifend auf einem Rekordniveau. 37 Prozent der Betriebe geben eine Auslastung von über 90 Prozent an. Das sind noch einmal fünf Prozentpunkte mehr Betriebe als im Vorjahr. Der durchschnittliche Auftragsvorlauf liegt in den Bau- und Ausbaugewerken bei über 13 Wochen. Jeder dritte Branchenbetrieb spricht von einem überdurchschnittlichen Auftragsbestand für diese Jahreszeit.

Auch die Beschäftigtenzahlen sind aktuell auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorquartal berichten vier von fünf Betrieben von einem unveränderten Personalbestand. Trotz hervorragender Auftragslage konnten zuletzt nur noch acht Prozent der Betriebe die Beschäftigung steigern. Fachkräfte bleiben in allen Gewerbegruppen der größte Engpassfaktor.

Jeder zweite Betrieb berichtet von steigenden Einkaufspreisen. 40 Prozent der Betriebe sahen sich in der Folge zuletzt zu Preisanpassungen gezwungen. Im Ergebnis konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorquartal mehrheitlich stabil gehalten werden. Die Investitionstätigkeit war zum Jahresauftakt dagegen branchenübergreifend eher verhalten. Jeder vierte Betrieb berichtet von geringeren Investitionen im Vergleich zum Vorquartal. Diese allgemeine Tendenz hält seit nunmehr vier Jahren an. Der „Investitionsstau“ kann langfristig zu einer Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit führen.

Optimistischer Blick in die Zukunft

97 Prozent der Betriebe blicken optimistisch auf die nahe Zukunft. 71 Prozent gehen von einer gleichbleibenden guten, und 26 Prozent sogar von einer nochmals besseren Geschäftslage aus. Insbesondere in den Bau- und Ausbaugewerken und im Nahrungsmittelhandwerk ist mit Preissteigerungen zu rechnen. Die Umsatz- und Beschäftigungserwartungen sind branchenübergreifend positiv.